Arteriosklerose, auch „Gefäßverkalkung“ genannt, ist eine chronische Entzündung der Arterienwände, die über Jahre hinweg zu Herzinfarkt, Schlaganfall oder peripherer arterieller Verschlusskrankheit führen kann. Während klassische Risikofaktoren wie Cholesterin, Blutdruck und Blutzucker gut bekannt sind, rückt die moderne Diagnostik zunehmend neue Marker in den Vordergrund, die eine frühere und präzisere Einschätzung des individuellen Risikos ermöglichen. Besonders zwei Eiweißstoffe stehen dabei seit einigen Jahren im Fokus: Apolipoprotein B (ApoB) und die Lipoprotein-assoziierte Phospholipase A₂.
Heute möchte ich Ihnen beide Marker etwas näher erläutern.
Apolipoprotein B ist das Hauptstrukturprotein aller atherogenen Lipoproteine, insbesondere von LDL („Low Density Lipoprotein“), VLDL („Very Low Density Lipoprotein“) und IDL (Intermediate Density Lipoprotein) sowie in Lipoprotein a. Jedes dieser Partikel trägt genau ein Molekül ApoB. Das bedeutet: Die Konzentration von ApoB im Blut spiegelt die Anzahl der atherogenen Partikel wider – und nicht nur deren Cholesterininhalt.
Studien zeigen, dass ApoB ein besserer Prädiktor für kardiovaskuläre Ereignisse ist als das klassische LDL-Cholesterin. Zwei Menschen können denselben LDL-Wert haben, aber sehr unterschiedliche ApoB-Konzentrationen – und damit auch ein unterschiedliches Risiko. Eine hohe Anzahl kleiner, dichter LDL-Partikel (und damit ein hoher ApoB-Wert) gilt als besonders gefährlich, da diese Partikel leichter in die Gefäßwand eindringen und dort Entzündungen auslösen. Oft ist der LDL-Wert trügerisch normal, während ApoB ein realistisches Bild des Gefäßrisikos liefert.
Der Referenzbereich für ApoB liegt 55 - 125 mg/dl (kann von Labor zu Labor variieren).
Während ApoB die Menge der „gefährlichen“ Partikel beschreibt, misst Lp-PLA₂ eine andere Dimension der Arteriosklerose: die wirkliche Entzündung in der Gefäßwand.
Lp-PLA₂, auch bekannt als „Plasmazym“ oder „Herz-spezifischer Entzündungsmarker“, ist ein Enzym, das in enger Verbindung mit bestimmten Blutfetten – vor allem dem „schlechten“ LDL-Cholesterin – steht. Es gehört zur Gruppe der Phospholipasen, also Enzymen, die Fette (Phospholipide) spalten. Es wird hauptsächlich von Entzündungszellen wie Monozyten und Makrophagen gebildet, die in den Gefäßwänden aktiv sind. Im Blut bindet das Enzym dann überwiegend an LDL-Partikel (etwa 80 %) und in geringerem Maße an HDL-Partikel (etwa 20 %).
Seine Aufgabe ist es, oxidierte Phospholipide – also beschädigte Fette, die durch oxidativen Stress entstehen – zu spalten. Dabei entstehen jedoch entzündungsfördernde Moleküle, insbesondere Lysophosphatidylcholin und freie Fettsäuren. Diese Substanzen reizen die Gefäßinnenwand (Endothel) und fördern Entzündungsreaktionen und Plaquebildung.
Erhöhte Werte von Lp-PLA₂ zeigen also an, dass oxidativer Stress und Entzündungsprozesse in den Gefäßen aktiv sind – ein entscheidender Schritt auf dem Weg von der reinen Fetteinlagerung zur gefährlichen Plaquebildung. In Kombination mit ApoB liefert Lp-PLA₂ daher ein umfassenderes Bild des Gefäßrisikos: Wie viele Partikel zirkulieren – und wie aktiv ist die Entzündung, die sie gefährlich macht.
Referenzbereiche können je nach Labor variieren, doch typischerweise gelten Werte unter 500 U/l als normal.
In Kombination mit ApoB erlaubt Lp-PLA₂ eine differenzierte Einschätzung:
Gemeinsam geben diese Marker ein sehr genaues Bild des tatsächlichen Arterioskleroserisikos, viel genauer als die alleinige Messung des Gesamtcholesterins oder LDLs. Ergänzend empfehle ich stets die Bestimmung bewährter Marker, insbesondere von Homocystein, oxidiertem LDL und der Lipidperoxidation.
Quellen:
Thompson A, Gao P, Orfei L, et al.: Lipoprotein-associated phospholipase A(2) and risk of coronary disease, stroke, and mortality: collaborative analysis of 32 prospective studies. Lancet. 2010 May 1;375(9725):1536-44. doi: 10.1016/S0140-6736(10)60319-4. PMID: 20435228; PMCID: PMC2864403.
Galimberti F, Casula M, Olmastroni E. Apolipoprotein B compared with low-density lipoprotein cholesterol in the atherosclerotic cardiovascular diseases risk assessment. Pharmacol Res. 2023 Sep;195:106873. doi: 10.1016/j.phrs.2023.106873. Epub 2023 Jul 28. PMID: 37517561.
Über die Autorin:
"Kyra Kauffmann, Jahrgang 1971, Mutter zweier kleiner Söhne, Volkswirtin, seit 20 Jahren niedergelassene Heilpraktikerin, Buchautorin, Dozentin, Journalistin und seit 3 Jahren begeisterte Medizinstudentin.
Zur Medizin kam ich durch meine eigene schwere Erkrankung mit Anfang 30, bei der mir seinerzeit kein Arzt wirklich helfen konnte. („Ihre Werte sind alle super – es ist alles rein psychisch!“). Hilfe bekam ich von Heilpraktikern, die zunächst einmal eine wirklich gründliche Labordiagnostik durchgeführt haben, ganz nach dem Vorbild von Dr. Ulrich Strunz. Es war eine neue Welt, die sich mir eröffnete und die Erkenntnisse, haben mich sofort fasziniert (ohnehin bin ich ein Zahlen-Daten-Fakten-Fan und habe nicht umsonst das Studium der VWL gewählt). Die Begeisterung war so groß, dass ich meinen alten Beruf an den Nagel hängte und Heilpraktikerin wurde. Meine Praxis führe ich seit 20 Jahren mit großer Begeisterung und bin – natürlich - auf Labordiagnostik spezialisiert und kann so oft vielen Symptomen auf den Grund gehen. In 2 Jahren hoffentlich dann auch als Ärztin.

Ungesättigte Fettsäuren gelten als Herzstück einer gesunden Ernährung. Sie senken Cholesterin, unterstützen Zellfunktionen und wirken entzündungshemmend – vor allem die Omega-3-Fettsäuren EPA und DHA. Doch wie so oft entscheidet die Balance: Wer viele ungesättigte Fettsäuren aufnimmt, kann gleichzeitig das Risiko für Lipidperoxidation, also die oxidative Schädigung von Fetten, deutlich erhöhen.
Lipidperoxidation ist ein biochemischer Prozess, bei dem freie Radikale (reaktive Sauerstoffspezies) die empfindlichen Doppelbindungen in ungesättigten Fettsäuren angreifen. Dabei entstehen so genannte Lipidperoxide, also instabile Moleküle, die Zellmembranen schädigen, Enzyme blockieren und Entzündungsreaktionen fördern können. Solche oxidativen Prozesse gelten als Mitverursacher vieler chronischer Erkrankungen, etwa Arteriosklerose, neurodegenerativer Erkrankungen und beschleunigter Alterungsprozesse.
Fettsäuren unterscheiden sich in der Anzahl ihrer Doppelbindungen: Je mehr davon vorhanden sind, desto anfälliger ist die Fettsäure für Oxidation. Einfach ungesättigte Fettsäuren wie die Ölsäure aus Olivenöl sind relativ stabil. Mehrfach ungesättigte Fettsäuren (PUFAs) hingegen besitzen mehrere Doppelbindungen – und damit mehrere Angriffspunkte für freie Radikale.
Ein Blick auf die Struktur verdeutlicht den Unterschied: Linolsäure, z. B. aus Sojaöl, besitzt zwei Doppelbindungen. Sie oxidiert schneller als Ölsäure (eine Doppelbindung), Arachidonsäure (vier Doppelbindungen) noch schneller – und EPA (fünf) sowie DHA (sechs Doppelbindungen) gehören zu den oxidationsanfälligsten Fettsäuren überhaupt.
Gerade DHA und EPA, die langkettigen Omega-3-Fettsäuren aus Fisch-, Algen- oder Krillöl, sind für Herz, Gehirn und Entzündungsregulation enorm wichtig. Gleichzeitig sind sie chemisch sehr instabil. Werden sie nicht durch Antioxidantien geschützt, können sie bereits während der Lagerung oder im Körper oxidieren. Dabei entstehen Substanzen wie Malondialdehyd oder 4-Hydroxynonenal – Marker, die in Studien mit Zellstress und Entzündungen in Verbindung gebracht werden.
Das bedeutet aber nicht, dass Omega-3-Fettsäuren gefährlich sind. Vielmehr kommt es darauf an, sie unter geeignetem antioxidativem Schutz zuzuführen. Vitamin E (Tocopherol), was häufig den Ölen zugefügt wird, ist hier ein wichtiger lipophiler Radikalfänger; er reicht aber in der Regel bei weitem nicht aus.
Ich empfehle in jedem Fall die Einnahme von Astaxanthin (mindestens 4 mg). Dieses Carotinoid trägt gezielt zum Schutz der Zellmembranen bei, indem es Lipidperoxidation effektiv entgegenwirkt, wie auch in Studien gezeigt werden konnte.
Im Gegensatz dazu zu ungesättigten Fettsäuren sind gesättigte Fettsäuren (z. B. Palmitinsäure, Stearinsäure) chemisch sehr stabil, da sie keine Doppelbindungen enthalten. Das bedeutet: Es gibt keine Angriffspunkte für freie Radikale – die Fettsäuren oxidieren also kaum.
Selbst bei Hitze, Licht oder Luftkontakt bleiben sie vergleichsweise stabil. Deshalb eignen sich gesättigte Fette wie Butter oder Kokosöl gut zum Braten oder Backen. Sie tragen in der Regel nicht zur Lipidperoxidation bei und können sogar empfindlichere Fettsäuren in Mischölen vor Oxidation schützen.
Gesättigte und ungesättigte Fettsäuren spielen beide eine wichtige Rolle für die Gesundheit – entscheidend ist ihr oxidatives Gleichgewicht. Während gesättigte Fette oxidationsstabil sind, müssen ungesättigte Fettsäuren wie EPA und DHA immer durch Antioxidantien geschützt werden, um ihre volle Wirkung zu entfalten.
Bei einer höheren Zufuhr an EPA und DHA empfehle ich daher regelmäßig die Lipidperoxidation überprüfen zu lassen. In meiner Praxis sehe ich immer wieder, dass aus dem Gedanken „Viel hilft viel“ täglich mehrere Gramm eingenommen werden, ohne dass mögliche schädliche Nebenwirkungen bedacht werden.
Haben Sie schon einmal Ihren eigenen Lipidperoxidationswert im Blut messen lassen?
Quellen:
Karppi J, Rissanen TH, Nyyssönen K, Kaikkonen J, Olsson AG, Voutilainen S, Salonen JT. Effects of astaxanthin supplementation on lipid peroxidation. Int J Vitam Nutr Res. 2007 Jan;77(1):3-11. doi: 10.1024/0300-9831.77.1.3. PMID: 17685090.
Zaloga GP. Narrative Review of n-3 Polyunsaturated Fatty Acid Supplementation upon Immune Functions, Resolution Molecules and Lipid Peroxidation. Nutrients. 2021 Feb 18;13(2):662. doi: 10.3390/nu13020662. PMID: 33670710; PMCID: PMC7922327.
Mason, Preston et al.: Differential Effects of EPA, DPA, and DHA in Inhibiting Oxidation of Low-Density Lipoproteins and Very-Low-Density Lipoproteins in Vitro, Journal of Clinical Lipidology, Volume 14, Issue 4, 576
Über die Autorin:
"Kyra Kauffmann, Jahrgang 1971, Mutter zweier kleiner Söhne, Volkswirtin, seit 20 Jahren niedergelassene Heilpraktikerin, Buchautorin, Dozentin, Journalistin und seit 3 Jahren begeisterte Medizinstudentin.
Zur Medizin kam ich durch meine eigene schwere Erkrankung mit Anfang 30, bei der mir seinerzeit kein Arzt wirklich helfen konnte. („Ihre Werte sind alle super – es ist alles rein psychisch!“). Hilfe bekam ich von Heilpraktikern, die zunächst einmal eine wirklich gründliche Labordiagnostik durchgeführt haben, ganz nach dem Vorbild von Dr. Ulrich Strunz. Es war eine neue Welt, die sich mir eröffnete und die Erkenntnisse, haben mich sofort fasziniert (ohnehin bin ich ein Zahlen-Daten-Fakten-Fan und habe nicht umsonst das Studium der VWL gewählt). Die Begeisterung war so groß, dass ich meinen alten Beruf an den Nagel hängte und Heilpraktikerin wurde. Meine Praxis führe ich seit 20 Jahren mit großer Begeisterung und bin – natürlich - auf Labordiagnostik spezialisiert und kann so oft vielen Symptomen auf den Grund gehen. In 2 Jahren hoffentlich dann auch als Ärztin.

Eine der am häufigsten ignorierten Weisheiten von vielen Medizinern ist: Die Verdauung beginnt im Mund! Während jedermann und seine Schwiegermutter inzwischen zum Fachmann für die Darmflora, auf Neudeutsch: Darm-Mikrobiom, mutiert ist, wissen nur wenige, dass eine „orale Dysbiose“ – eine „Gleichgewichtsstörung“ unter den rund 700 verschiedenen Mikroben-Arten im Mund – der Ausbreitung übelster krankmachender Keime Tür und Tor öffnen und dadurch das Risiko für systemische Erkrankungen erhöhen kann.
In PubMed finden sich zunehmend Reviews und Papers zur Grundlagen-Forschung - das „orale Mikrobiom“ kommt gerade in aller Munde an. Die Frage, was eigentlich im Mund lebt und wie wir dieses Ökosystem positiv beeinflussen können, ist allerdings mindestens ebenso komplex wie die Suche nach einem Patentrezept, mit dem sich das Darm-Mikrobiom auf „immer freundlich“ einstellen lässt.
Im Mund findet sich eine echte Multi-Kulti-WG: Von Bakterien über Viren und Pilze bis hin zu Protozoen einschließlich Amöben. Zu den oralen Bewohnern gehören unter anderem Streptokokken (einige Arten gelten als Karies-Erreger), Actinomyceten (können Parodontitis begünstigen), Milchsäurebakterien und auch Hefepilze. Selbst vermeintliche Darmbakterien oder Eiterkeime können vorkommen.
Klar ist: Schaffen es potentielle Übeltäter, sich breitzumachen, drohen neben Karies, Kieferentzündung oder Parodontitis auch systemische Erkrankungen, die von Rheuma, Autoimmun, Herz -und Darmerkrankungen bis hin zu Krebs reichen. Übrigens: Keime aus dem Mundraum wurden schon in entzündeten Bandscheiben bzw. Wirbelkörpern im Rücken gefunden ….
Die Zusammensetzung der Mikroben und wie sie sich verhalten, hängt von unzähligen Faktoren ab: Etwa von der Zusammensetzung des Speichels, der Abwehrstärke der Mundschleimhaut, vom Säure-Basen-Haushalt oder „Lifestyle-Sünden“ wie Alkohol oder Rauchen, von der Mundhygiene und nicht zuletzt von der Vitamin-und Mineralstoffversorgung. Selbst das Material von Zahnfüllungen (z.B. Kunststoff oder Metall), -prothetik oder die Zahnpasta nimmt Einfluss auf das Mikrobiom.
Was also schmeckt hauptsächlich den gutartigen Mikroben? Klingt schwierig, ist aber einfach: Low Carb (auch LCHF) als Langzeiternährung entzieht „Zucker-Junkies“ unter den Keimen (u.a. Karies-Streptokokken) ihren bevorzugten Treibstoff; sie wandeln ihn in Säuren um, die den Zahnschmelz schädigen. Zusätzlich blöd: Auch der optimale pH-Bereich für das Wachstum von Hefepilzen liegt im sauren Bereich (4-6)…Selbst der Atemwegsinfektions-Erreger Pseudomonas aeruginosa kann mithilfe von Zucker wachsen. Und: Hohe Speicheldrüsen-Glukosespiegel, wie sie bei Diabetikern vorkommen, begünstigen das Wachstum von krankmachenden Besiedlern im Mund.
Gesunde Blutwerte der Vitamin C und D scheinen für das Mund-Mikrobiom wichtig zu sein: Vitamin D wirkt immunmodulierend und fördert die Vielfalt in der oralen Mikroben-WG, Vitamin C stärkt das Zahnfleisch und hemmt so manch pathogenen Keim an einer Biofilm-Bildung.
Einen Versuch wert: Täglich fünf bis 20 Minuten Ölziehen mit einem Esslöffel Palmöl! Kokos-und Palmöl haben bekannte antimykotische und antimikrobielle Effekte. Was die Reduzierung von Karies-Keimen angeht, ist Palmöl sogar dem Kokosöl überlegen – randomisierte thailändische Crossover-Studie.
Und natürlich: Zähneputzen und die regelmäßige Reinigung der Zahnzwischenräume nicht vergessen! DAS schmeckt bösen Mikroben am wenigsten.
Quellen:
Peng X, Cheng L, You Y, Tang C, Ren B, Li Y, Xu X, Zhou X. Oral microbiota in human systematic diseases. Int J Oral Sci. 2022 Mar 2;14(1):14. doi: 10.1038/s41368-022-00163-7. PMID: 35236828; PMCID: PMC8891310.
Joerger AK, Zahn M, Albrecht C, Nieberler M, Deppe H, Wostrack M, Meyer B. Pyogenic spondylodiscitis from oral odontogenic origins: a frequently overlooked entity. Spine J. 2025 Jun;25(6):1247-1254. doi: 10.1016/j.spinee.2024.12.019. Epub 2024 Dec 16. PMID: 39694447.
Akimbekov NS, Digel I, Yerezhepov AY, Shardarbek RS, Wu X, Zha J. Nutritional factors influencing microbiota-mediated colonization resistance of the oral cavity: A literature review. Front Nutr. 2022 Oct 20;9:1029324. doi: 10.3389/fnut.2022.1029324. PMID: 36337619; PMCID: PMC9630914.
Murtaza N, Burke LM, Vlahovich N, Charlesson B, O'Neill HM, Ross ML, Campbell KL, Krause L, Morrison M. Analysis of the Effects of Dietary Pattern on the Oral Microbiome of Elite Endurance Athletes. Nutrients. 2019 Mar 13;11(3):614. doi: 10
Siripaiboonpong N, Matangkasombut O, Pengcharoen H, Boonchaiyapluk B, Rujiraprasert P, Srithanyarat SS. Microbiological Effects of Virgin Coconut Oil Pulling in Comparison with Palm Oil Pulling as an Adjunctive Oral Hygiene Care for Patients with Gingival Inflammation: A Randomized Controlled Clinical Trial. J Indian Soc Periodontol. 2022 Jan-Feb;26(1):58-63. doi: 10.4103/jisp.jisp_768_20. Epub 2021 Sep 27. PMID: 35136318; PMCID: PMC8796787.
https://theconversation.com/how-does-toothpaste-affect-the-good-bacteria-in-your-mouth-250826
Über die Autorin:
Marion Meiners ist ausgebildete Verlagskauffrau und Journalistin und arbeitete viele Jahre für Zeitschriften als Redakteurin für Gesundheit und Ernährung. Zusammen mit Labor-Professor Hans-Peter Seelig schrieb sie das Buch „Laborwerte klar und verständlich“.
Ihre Begeisterung für Medizinthemen entdeckte sie in frühen Berufsjahren, nachdem ihr eine Verwandte einen Pschyrembel schenkte. Seither heißt ihr digitales „Wohnzimmer“ PubMed und die Faszination für die Ursachen-Fahndung bei Krankheiten sowie die Effekte von Ernährung und Lebensstil auf die Gesundheit hält an.
Das sagt sie über ihre Tätigkeit:
„Alles hängt mit allem zusammen im Körper. Das ist leider in unserer „Schubladen“-Medizin noch nicht so ganz angekommen. Ein Nährstoffmangel kann etwa ebenso fatale Auswirkung auf alle Organsysteme haben wie z.B. ein kranker Zahn. Umgekehrt kann schon eine veränderte Zusammenstellung der Makro-oder Mikronährstoffe in der Ernährung gigantische therapeutische Effekte entfalten. Welche, und wie gut belegt diese sind – darüber möchte ich informieren.“

In der Welt der Labormedizin gibt es im Jahr 2025 nahezu unendlich viele Parameter, die leider auch ihren Preis haben. Das ist vor allem für die große Mehrheit sehr wichtig, da gesetzlich Versicherte viele dieser Werte häufig selbst zahlen müssen. Zudem muss man auch häufig erst einmal einen Arzt finden, der speziellere Werte bestimmen lässt. Daher bin ich immer auf der Suche nach einfachen und erschwinglichen Werten, die man ggf. auch über die letzten Jahre zurückverfolgen kann, wie den Blutzucker und die Triglyceride. Aus diesen beiden Werten zusammen kann man nämlich sehr einfach den Triglyceride-Glukose-Index berechnen. Die Formel dafür lautet:
TyG-Index = Ln (nüchtern Triglyceride [mg/dL] x nüchtern Glucose [mg/dL] / 2) mit Ln als der natürliche Logarithmus, meistens als Taste ln auf dem Taschenrechner zu finden.

In der Studie von Ghayour-Mobarhan hat man in Summe 2346 Teilnehmer aufgenommen und in 5 Kategorien eingeteilt. Gesunde Teilnehmer finden sich ganz links, die mit einem negativen Angiogramm folgend, SVD steht für “Ein Gefäß betroffen”, 2VD für zwei und 3VD für drei Gefäße betroffen. Mit diesem Ergebnis hat man die Blutwerte der Patienten untersucht und fand dabei folgende Korrelation: Je höher der Wert “TyG-Index” war, desto höher war die Wahrscheinlichkeit für eine Gefäßerkrankung am Herz.
Recht einfach und der Hintergrund ist auch schnell erklärt, denn dieser Index korreliert sehr stark mit einer Insulinresistenz. Und wir wissen, dass bei einer Insulinresistenz das Risiko für eine Koronare Herzerkrankung steigt, wie auch die Triglyceridwerte. Wenn man sich die Blutwerte der Teilnehmer anschaut, dann sieht man auch, dass die Werte noch gar nicht mal so dramatisch schlecht waren:

Natürlich haben die hier als “gesund” ausgewiesenen Teilnehmer den niedrigsten Wert für Triglyceride, der in meiner Welt mit 101 mg/dl aber bereits zu hoch liegt, nämlich doppelt so hoch wie deren HDL und das ist bereits ein Risiko. Aber Sie sehen, dass in den Gruppen der Teilnehmer, die ein positives Angiogramm haben, die Triglyceride bei 140 mg/dl liegen, wobei hier der Blutzucker auch schon extrem auffällig im Diabetes Typ-2 Bereich liegt mit deutlich über 110 mg/dl. Und was auch sofort ins Auge fällt: Nur in der Gruppe der vermeintlich Gesunden ist der CRP Wert (ein Entzündungsmarker) noch relativ ok mit 1,3 mg/dl (in meiner Welt normal unter 0,3 mg/dl).
Das sind in Summe sehr deutliche Hinweise, die man jedoch mit einer korrekten Ernährung und gezielten Nahrunsergänzung in den Griff bekommen kann. Man muss jedoch sein Leben hinsichtlich der Ernährung umstellen hin zu einer Lebensweise, die zu uns Menschen passt, und das bedeutet vor allem: Kohlenhydrate reduzieren, Zucker komplett meiden, Eiweiß und gesundes Fett erhöhen, sprich Low Carb. Zudem wäre ein klein bisschen Bewegung sehr hilfreich.
Quelle: Triglyceride-Glucose Index Association With Severity of Coronary Artery Disease, Majid Ghayour-Mobarhan et al., 2024, DOI: 10.1002/edm2.70025
Über den Autor:
“Robert Krug beschäftigt sich seit 2016 intensiv mit dem Thema Gesundheit und Ernährung im Hinblick auf die Biochemie des Menschen. Seit 2019 veröffentlicht Robert Krug Bücher zu den Themen genetisch korrekte Ernährung und zur ganzheitlichen Betrachtung des Menschen. Doch lassen wir ihn selbst einmal zu Wort kommen, wie er seinen Weg zur Biochemie gefunden hat:
"Ich liebe es, Probleme zu lösen. Das wird mit ein Grund dafür gewesen sein, dass ich 1994 Wirtschaftsinformatik studiert und warum ich leidenschaftlich gern Software programmiert habe. Mein Weg zur ganzheitlichen Medizin erfolgte aus der Not heraus, da ich in 2016 selbst erkrankte und von der Schulmedizin leider keine Hilfe bekam. So fing ich an, mich Stück für Stück mit meinen Problemen zu beschäftigen und zu lesen, um den Problemen auf den Grund zu gehen. Also das gleiche Vorgehen wie bei der Arbeit. Das war sozusagen der Start für mein inzwischen leidenschaftliches Interesse an der Biochemie und somit der Start meiner Reise." ”

Viele Läufer sind ehrgeizig. Fünfmal die Woche Tempoeinheiten, Intervalle, immer an der Grenze zur Erschöpfung. Und dann wundern sie sich, warum sie müde, verletzungsanfällig oder schlicht demotiviert sind. Dabei liegt der Schlüssel zu Ausdauer und Fitness in einer ganz einfachen Idee. Dem langen Lauf. Einmal pro Woche, mit niedriger Intensität.
Nur einmal pro Woche lange laufen
Der Körper braucht Zeit, um sich anzupassen. Ein langer Lauf beansprucht nicht nur Muskeln, sondern auch Sehnen, Gelenke und das Herz-Kreislauf-System. Die Energiespeicher werden gründlich geleert, der Fettstoffwechsel trainiert, winzige Blutgefäße in der Muskulatur vermehren sich. Das ist purer Trainingsreiz. Einer, der mehrere Tage Erholung braucht. Wer diesen Reiz zweimal pro Woche setzen will, riskiert Überlastung statt Fortschritt. Einmal ist ideal, genug für Anpassung, genug Pausen zum Regenerieren.
Das passiert im Körper
Bei niedriger Intensität läuft der Motor im „Fettmodus“. Die Mitochondrien, die kleinen Kraftwerke in den Zellen, lernen, Fette effizienter zu verbrennen. Das Blutvolumen steigt, das Herz pumpt ökonomischer, der Bewegungsapparat gewöhnt sich an längere Belastungen. Und der Kopf lernt Geduld! Besonders wenn man ohne Musik oder Podcast läuft. Stundenlanges Dahinlaufen trainiert nicht nur Muskeln, sondern auch mentale Stärke. Herrlich!
Wie lang ist „lang“?
Für Freizeitläufer, die bereits problemlos 10 Kilometer laufen können und sich auf dem Weg zum Halbmarathon befinden, sollte der lange Lauf typischerweise zwischen 12 und 20 Kilometern betragen. Aber nicht jede Woche! Einmal sind es 12 Kilometer, dann 14, 16, 18 und schließlich 20 Kilometer. Anschließend beginnt der Zyklus wieder von vorne mit 12 Kilometern. Läufer, die normalerweise vier bis fünf Kilometer laufen, können den langen Lauf auf sechs bis acht Kilometer ausdehnen. Wenn man die gewohnte Distanz um 30–60 % verlängert, ist das ein ordentlicher Reiz für Herz, Muskeln und den Fettstoffwechsel. Unabhängig von der Länge des langen Laufs sollte die Geschwindigkeit angenehm langsam sein. Wer sich währenddessen problemlos unterhalten kann, ist im richtigen Bereich.
Das Wochenhighlight
Einmal pro Woche also der große Lauf-Ausflug. Raus in die Natur, langsames Tempo, lange Strecke. Der Rest der Woche darf gern abwechslungsreich sein, kürzere Läufe, ein bisschen Tempo, vielleicht Krafttraining. Aber der eine lange Lauf pro Woche ist das Fundament, auf dem Lauf-Fitness gebaut wird.
Über die Autorin:
"Dr. Kristina Jacoby arbeitet seit 2014 Dr. U. Strunz bei der Erstellung seiner Bücher zu. Besonders fasziniert ist sie von den physiologischen Abläufen im Organismus sowie den Möglichkeiten diese mit Lebensstilveränderungen positiv zu beeinflussen.
Physiologie und Genetik waren ihre Schwerpunkte in ihrem Biologie-Studium, welches sie 2002 abschloss. Von 2004 bis 2010 studierte und promovierte sie an der Deutschen Sporthochschule Köln. Seit 2008 beschäftigt sie sich intensiv mit Meditation und praktiziert täglich.
Das sagt sie selbst zu Ihrer Tätigkeit:
„Jede Krankheit basiert auf Schieflagen im Organismus, die man aufspüren und verändern kann. Davon bin ich überzeugt. Mittlerweile gibt es etliche wissenschaftliche Veröffentlichungen, die das bestätigen. Leider ist das Wissen noch nicht in den Arztpraxen angekommen. Daher möchte ich dazu beitragen, dass möglichst viele Menschen von diesen Möglichkeiten der Heilung erfahren und in die Lage versetzt werden, sie umzusetzen.“"

Als ich im Jahr 2019 bei der Einstellung zum Sportsoldaten einen Mehrjahresplan über meine zukünftigen Ziele vorlegen sollte, musste ich erstmalig meine sportlichen Träume realistisch überdenken. Im Mehrjahresplan wird eingetragen, welche Leistungen man in den nächsten 6 Jahren erbringen will. Es ist eine Tabelle, in der unter den vom Sportler eingetragenen Zielsetzungen, eine freie Spalte bleibt. Dort trägt dann der Dienstherr ein, was die tatsächlichen Resultate waren. Dieses Stück Papier ist damit ein ausschlaggebendes Kriterium, wenn es um die Einschätzung der Leistungsentwicklung für eine mögliche Dienstzeitverlängerung geht. Als Sportsoldat gibt es nur Ein-Jahres-Verträge, die je nach Leistungsvermögen und militärischer Weiterbildung jedes Jahr neu beurteilt werden. Kurzum: Als Sportler muss geliefert werden. Die Plätze sind heiß begehrt.
Ich beschloss seinerzeit meine Planung mutig anzugehen:
2021: WM-Finalteilnahme – erreicht + erstes WM-Silber mit der Herrenstaffel.
2022: WM-Einzelmedaille, World-Games Teilnahme – erreicht + WorldGames Gold und Weltmeistertitel mit der Herrenstaffel.
2023: EM-Einzelmedaille – erreicht.
2024: WM-Gold – erreicht.
2025: WorldGames Einzel- und Staffelmedaille, EM-Einzelgold – erreicht + 2 x WorldGames Gold & Silber + Weltrekord über 200m immersion.
Manchmal habe ich das Gefühl, dass ich allein mit meinen Gedanken bin, dass ich mich nicht über diese Erfolge definiere. Für mich sind es die Erfahrungen, die ich mit den Jahren sammeln durfte. Ich durfte auf dem Podest bei einer Weltmeisterschaft stehen, mir wurde die Ehre zuteil, dass die Nationalhymne für mich spielte, ich vom Bundespräsidenten das silberne Lorbeerblatt empfang oder mit meinen Staffelkollegen das weitaus schönste Sporterlebnis erfahren konnte: Das Gewinnen als ein Team. Dieser freundschaftliche Bund hält ewig.
Hinter dieser Fassade des Sieges verstecken sich körperliche und psychische Schmerzen, schlaflose Nächte, Tränen, Wutanfälle, Panikattacken, Angstzustände und Selbstzweifel. Menschen, die auch in jenen dusteren Momenten Loyalität zeigen, sind mehr Wert als jede Medaille. Ohne sie kein Edelmetall. Ohne sie kein Rekord.
Wenn ich heute auf diese Jahre und all das Erreichte blicke, dann sehe ich nicht nur Zahlen und Medaillen, sondern in erster Linie die Menschen, die diesen Weg prägten. Vielleicht ist genau dass der Grund, warum die Wahl zum Thüringer Sportler des Jahres 2025 für mich eine so besondere Bedeutung hat. Sie steht nicht nur für den sportlichen Erfolg, sondern auch für den Weg dorthin. In meiner Heimat Thüringen wurde meine Leistung geformt, bevor sie am Stützpunkt in Leipzig den letzten Schliff bekam.
Ich würde mich sehr freuen, wenn Sie mich bei dieser Wahl mit Ihrer Stimme unterstützen. Es wäre wieder eine Möglichkeit, mit den etablierten Sportarten zu konkurrieren, ein Zeichen für das Finswimming zu setzen und damit all seinen Unterstützern, ohne die ich meine sportlichen Träume niemals hätte umsetzen können, Rückenwind zu verleihen. Weil ich mich als Botschafter für die Prinzipien sehe, die die forveryoung-Community lebt, wäre Ihre Unterstützung eine Möglichkeit, diese Lebensphilosophie noch sichtbarer zu machen. Bitte nehmen Sie sich dafür einen Augenblick Ihrer Zeit.
Alternativ diesen Link in den Browser kopieren: https://xellence-in-sports.de/die-nominierten/sportler-des-jahres
Vielen Dank!
Über den Autor:
“Justus Mörstedt widmete sich bis zu seinem 14. Lebensjahr in seiner Freizeit dem Triathlon, bevor er sich endgültig auf sein Lieblingselement, das Wasser, fokussierte und Finswimmer wurde. Seit 2019 ist er Sportsoldat und studiert und trainiert im Leistungszentrum Leipzig.
Doch lassen wir ihn selbst zu Wort kommen: „Hier lebe ich meinen Traum: Leistungssport und Medizinstudium. Mich fasziniert es, das neu Erlernte im Sportleralltag in die Praxis umzusetzen und somit den oft trockenen Inhalten ein wenig Leben einzuhauchen.“
Diese Kombination macht sich bezahlt: im Juli 2024 wurde er zweifach Weltmeister. Über 200 m Streckentauchen hält er den Weltrekord. Falls Sie neugierig geworden sind, was Finswimming ist, sehen Sie sich in den News um, oder werfen eine beliebige Suchmaschine an!
Forever young wurde ihm mit seinem Einstieg in den Profisport sozusagen „in die Wiege gelegt“. Sein Trainer sagte immer: „Wer hier mitmachen will, muss mindestens ein Strunz-Buch gelesen haben.“ Zu Wettkämpfen verteilte er den Sportlern immer Vitamineral 32. Mit den Jahren in Leipzig hat sich in seinem 24 Jahre jungem Kopf so einiges zusammengesammelt, was er gerne mit Sportlerkollegen unter anderem hier in den News teilt. Dabei unterstützen wir als forever young ihn als Sponsor."

In der letzten „Vitamin D-News“ hatten wir die zwei Vitamin D Formen Calcidiol und Calcitriol kennengelernt. Beide Vitamin D- Formen haben eine endokrine (hormonelle) Wirkung in unserem Körper. Während das freie Cacidiol entzündungsdämpfend ist, wirkt das freie Calcitriol entzündungsfördernd.
Der Begriff „Entzündung“ ist in unseren Köpfen immer negativ besetzt.
Das ist aber so nicht richtig! Eine Entzündung ist nichts anderes als die Reaktion eines Körpers auf ihn gefährdende Reize. Das Ziel einer Entzündung ist immer, diesen schädigenden Reiz zu beseitigen. Der Körper startet eine Immunreaktion mit dem Ziel, den Körper zu schützen. Ohne Entzündung keine Heilung!
Aber zu viel Verteidigung kann eben auch selbstzerstörerisch wirken.
Calcitriol ist auch an der Regulierung unseres Calciumspiegels beteiligt.
Von diesem Mineralstoff haben wir mit etwa 1 Kilogramm ganz schön viel im Körper.
90 % des Calciums sind dabei in den Knochen gebunden.
Im Blut ist es (neben Magnesium) u.a. für die Aufrechterhaltung des exakten pH-Wertes von 7,4 verantwortlich.
Ein Zuwenig an Calcium (medizinisch: Hypo-Calzämie) äußert sich u.a.in Kribbeln in Händen und Füßen, steifen und schmerzenden Muskeln bis hin zu schwersten Muskelkrämpfen (Tetanie). Ein deutliches Zuviel an Calzium (medizinisch: Hyper-Calzämie) kann mit Übelkeit, Erbrechen, Herzrhythmusstörungen und Verwirrtheit einhergehen und muss schnellstmöglich ärztlich behandelt werden.
Wir sollten ungefähr 1000 mg Calcium pro Tag über Wasser und Nahrung (ggf. ergänzt durch Tabletten) aufnehmen.
Sollte Calcium im Blut fehlen, versucht der Körper alles, um an Calcium zu kommen.
Dazu bedarf es eines neuen Mitspielers im Vitamin D Dschungel, dem „Parathormon“, kurz PTH. Es wird in den Nebenschilddrüsen (Glandulae parathyreoideae) gebildet. Davon haben wir 4 Stück, jeweils an den Polen der Schilddrüse.
Dieses wird bei einem Abfall des Calciumspiegels im Blut freigesetzt und sorgt dann dafür, dass mehr Calcium aus der Nahrung im Darm aufgenommen wird und sich der Serumcalciumspiegel wieder normalisiert.
„Das Parathormon macht Calcium parat“ ist dafür eine gute Eselsbrücke.
Ein dauerhaft zu hoher Spiegel an Parathormon (Hyper-Parathyreoidismus) kann allerdings zu einem Calciummangel in den Knochen führen und ihn „entkalken“, denn notfalls holt sich der Körper das Calcium eben auch aus den Knochen.Menschen mit Osteoporose sollten daher auch einmal ihren Parathormonspiegel checken lassen.
Aber Vorsicht: Die Blutentnahme muss morgens und nüchtern erfolgen!
Gewonnen werden sollte EDTA-Plasma. Dazu muss die Blutprobe zentrifugiert, das EDTA-Plasma abpipettiert, eingefroren und im Trockeneis in das Labor gesendet werden.
In Vollblut ist Parathormon nämlich nicht lange stabil und wird schnell abgebaut. Dann würden falsch niedrige Spiegel gemessen.
Die Laborkosten für diese Bestimmung sind mit ca. 23,00 € überschaubar.
Da es auch Vor- und Abbaustufenstufen des Parathormons gibt, heißt der Messwert „Parathormon intakt“.
Der Parathormonspiegel sollte idealerweise im unteren Drittel des Referenzbereiches liegen (ist bei meinem Labor 14,5- 87,1 pg/ml).
Liegt dieser über der Obergrenze, so ist der Calcitriolspiegel (aktives 1,25 Dihydroxy-Vit D) wahrscheinlich ständig zu hoch (daher bitte messen!), so dass zu viel Calcium aus den Knochen gelöst wird. Das Calcium in den Zellen selbst (Calcium im Vollblut) steigt dann an (bitte ebenfalls messen!).
Zuviel intrazelluläres Calcium in den Zellen kann dem Körper schaden und zu einer Verkalkung der Zellwände führen (Arterienverkalkung), Membranen schädigen und sogar die Mitochondrien angreifen. Das wollen wir natürlich nicht!
Ich sehe bei meinem Patienten oft deutlich überhöhte Calcitriolwerte, da diese seit Jahren sehr hochdosierte Vitamin D Präparate einnehmen, ohne auf das wichtige „Drumherum“ des Vitamin D Stoffwechsels zu achten.

Über die Autorin:
"Die Biologin Ursula Bien, Jahrgang 1963, ging nach ihrer Zeit am Institut für Biotechnologie des Forschungszentrums Jülich in die Pharmaindustrie und war zuletzt 15 Jahre lang Geschäftsführerin eines kleinen forschenden Pharmaunternehmens. Ihr Arbeitsschwerpunkt lag dabei immer im Bereich der Hämatologie und Onkologie (Blutkrebs, Stammzelltransplantation, Tumore). Motiviert durch Fragen krebskranker Patienten, begann sie sich mit alternativen und komplementären Therapieverfahren zu beschäftigen. Sie absolvierte eine Zusatzausbildung als Heilpraktikerin und bildete sich über viele Jahre intensiv zu den Themen orthomolekulare Medizin und Ernährungsmedizin weiter. Nicht zuletzt durch den wissenschaftlichen Austausch mit Dr. med. Ulrich Strunz fand sie zum Thema Epigenetik und Bluttuning. Mittlerweile gibt sie die „Strunzsche Philosophie“ in eigener Praxis voller Überzeugung auch an ihre Patienten weiter.
Das sagt sie selbst zu ihrer Tätigkeit:
„So sinnvoll die Schulmedizin in vielen Bereichen auch ist, darf es bei chronischen Erkrankungen nicht das Ziel sein, Symptome zu unterdrücken. Es gilt, die Ursachen einer Erkrankung zu finden und abzustellen. Was durch Ernährungsumstellung, gezielte Zufuhr fehlender Mikronährstoffe und Bewegung erreicht werden kann, ist immer wieder verblüffend. Ich bin Dr. Strunz für das, was ich von ihm lernen durfte unendlich dankbar und freue mich für jeden Menschen, der am eigenen Leibe erfahren darf, dass manche Krankheiten nicht nur Schicksal sind.“
