Läufer: Canicrosser, Größe: 175 cm, Gewicht: 55 kg, Lauftyp: Neutral


Der Hoka One One Carbon X2 im Laufschuhtest

Wenn man im Rennen eine persönliche Bestleistung erzielen möchte, kommt es auf viele Komponenten an, die in positiver Weise zusammenkommen müssen: Ein guter allgemeiner Trainingszustand, die Tagesform, die Witterungsbedingungen, die Konkurrenz und nicht zuletzt muss man für schnelle Beine auch schnelle Schuhe tragen. Daher nehme ich mir insbesondere für jene Laufschuhe viel Zeit beim Auswählen, die ich für meine Wettkämpfe einsetze. So war ich froh, dass ich nun den Hoka Carbon X2 testen durfte, ein schneller Wettkampfschuh, der insbesondere für die Langstrecken-Rennen geeignet ist.

Erster Eindruck des Carbon X2 von Hoka One One

Optisch überzeugt der Carbon X2 sofort und auch beim näheren Ertasten ist man sofort von der materiell hochwertigen Umsetzung sehr beindruckt. Er ließ sich beim ersten Mal auf Anhieb sehr angenehm anziehen und erinnerte vom Grundempfinden an das bekannte Gefühl, dass man auch bereits beim Tragen über andere HOKA-Modelle kennt. Während meiner ersten Laufversuche machte sich sehr schnell bemerkbar, dass bei diesem Laufschuh die Komponenten Komfort, Stabilität und Schnelligkeit beeindruckend zusammenkommen.

Es war für mich das erste Mal, mit einem Carbon-Schuh zu laufen, daher blickte ich mit großer Vorfreude auf die ersten Einheiten. Mein absoluter Fokus lag darin, ihn für die wettkampfspezifischen Trainingseinheiten einzusetzen, hatte ihn aber anfangs auch zum Testen bei Grundlagenausdauerläufen dabei. Der Carbon-Effekt mit einem deutlichen Vortrieb ließ mich gleich bei der ersten Einheit beflügeln, schnell zu laufen. Bis Dato hatte ich noch keinen Laufschuh getragen, bei dem ich mich schnell und zugleich so immens komfortabel fühlte.

Fähigkeiten des Carbon X2 von Hoka

Wie eingangs bereits erwähnt ist der Hoka Carbon X2 für schnelle Zeiten auf den längeren Strecken gemacht. Die anpassungsfähige Silhouette garantiert für die Ausdauerläufe sowohl im Wettkampf als auch Training den gewollten Speed des Vorgängers. Die reaktionsfähige Carbonfaserplatte und der aggressive Meta-Rocker kann mit der Konkurrenz der Carbon-Modelle anderer Marken sehr souverän mithalten. Der Carbon X2 trumpft mit einer speziellen Manschette, einer eingekerbten Lasche und Hightech-Mesh mit eingestickten TPU-Garnen und zusätzlicher Verstärkung um die Schnürsenkel.

Optisch auffällig ist die anatomische Achilles-Konstruktion, die bereits aus anderen HOKA-Modellen bekannt ist. Die Carbonfaserplatte sorgt für sanftes Abrollen während des Bewegungsablaufs. Die PROFLY Zwischensohle sorgt für eine gedämpfte Landung und mehr Vortrieb beim Abdruck. Die Außensohle aus gummierten EVA trägt für einen leichten Bodenkontakt und eine reaktionsfähige Dämpfung bei.

Das Gewicht liegt bei 239 g und die Sprengung beträgt 5 mm. Die Farbe des getesteten Schuhs ist Diva Blue / Citrus. Das Modell gehört zu den neutralen Wettkampfschuhen für Herren.

Im Test: Hoka One One Carbon X2

Praxistest des Carbon X2 von Hoka One One

Wenn man eher ruhig laufen möchte, sollte man diesen Schuh auf jeden Fall nicht anziehen. Die Konstruktion verleitet nämlich dazu, gleich schon auf den ersten Metern flott zu laufen. So wurden in der ersten Phase des Laufschuhtests laut Trainingsplan langsam angedachte Einheiten schnell mal zu intensiven Läufen. Bestens geeignet war der Carbon X2 für die geplanten Tempoeinheiten auf der Straße. Insbesondere bei meinen Tempodauerläufen profitierte ich von den Fähigkeiten des Carbon-Schuhs. Das gewollte Tempo war sofort da und trotz zum Teil langer Distanzen fühlte ich ein ungemein großes Durchhaltevermögen in punkto Geschwindigkeit.

Ich machte die Erfahrung, dass der Carbon X2 vor allem für klassische Langstreckenprogramme wie 10 x 1000 m oder 4 x 3 km oder ähnliches geeignet ist und hier gute Ergebnisse und ein positives Laufgefühl erzielt werden konnten. Weniger gute Performance erlebte ich bei den kurzen und knackigen Tempoläufen. Hier kam ich mit dem Aufbau des Schuhs nicht ganz zurecht und bevorzuge eher jene Modelle mit weniger Komfort.

Auch auf der Bahn kam das HOKA-Modell zum Einsatz und überzeugte mich bei lang andauernden Tempolaufprogrammen. Auch bei den klassischen Tempowechselläufen erlebte ich ein sehr positives Erlebnis und generierte erfolgreiche Ergebnisse.

Von Wald- und Wiesenwegen habe ich recht schnell Abstand genommen und kann den allgemeinen Einsatz in diesem Bereich nicht empfehlen. Generell laufe ich gerne auf weicheren Böden wie im Wald, da ich mit dem harten Asphalt-Belag nicht so gut zurechtkomme. Oft habe ich nach anspruchsvollen Einheiten auf der Straße hinterher muskuläre Probleme und eine lang andauernde Regenerationsphase, die ich in Kauf nehmen muss. Mit dem erhöhten Tragekomfort des Carbon X2 scheute ich mich seltener, auf dem Asphalt zu ballern und näherte mich dem Gefühl auf einem weicheren Belag zu laufen, als ich es von anderen schnellen Wettkampfschuhen kenne.

Aufgrund der fehlenden Wettkampfmöglichkeiten und der Auswirkungen der COVID-19-Pandemie konnte ich während der Testphase leider keinen Wettkampfeinsatz absolvieren. Aber die Testläufe unter Trainingsbedingungen haben schon mal angedeutet, dass der Schuh voller Energie steckt und sicher das Potential mitbringt, mich zu neuen persönlichen Bestzeiten zu führen.

Fazit des Hoka One One Carbon X2

Nicht nur in der Optik, sondern auch in der Konstruktionsweise glänzt die zweite Version des Carbon-Schuhs von HOKA. Da dieses Modell bewusst für die Langstrecken geschaffen wurde, empfehle ich seinen Einsatz auch tatsächlich in dem Bereich. Für die kürzeren Tempoläufe auf der Bahn können die Spikes oder noch leichteren Wettkampfschuhe nicht übertrumpft werden. Bei Grundlagenkilometern würde ich den Schuh tatsächlich nur einsetzen, wenn man geplant vorhat, zügig in den Grenzbereich zu laufen, da man ansonsten die Tendenz hat, häufig zu schnell unterwegs zu sein.

Ich liebe das schnelle Laufen im Training und Wettkampf. So war es daher ein wahres Vergnügen, den Carbon X2 von Hoka testen zu dürfen. Er hat mich vollends überzeugt und mit großer Vorfreude blicke ich auf den ersten Wettkampf, den ich mit diesem absolvieren werde. Die wettkampfspezifischen Einheiten haben schon mal sein Potential angedeutet und die eine oder andere Bestzeit sollte mit ihm fallen.

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