Warum ist Fett weiß? (News vom 13.04.2024 | Dr. med. Ulrich Strunz )

Gucken Sie auf Ihren Braten. Das Fett ist weißlich, manchmal gelblich-weißlich, das Fleisch daneben, Muskelfleisch dagegen rötlich. Schon einmal Gedanken gemacht? Die Erklärung für diesen Farbunterschied ist hoch-raffiniert und – jedenfalls für mich – völlig unerwartet.

Fettzellen enthalten keine Mitochondrien. Keine Kraftwerke – und das muss man wissen – Mitochondrien sind rot-braun, rötlich. Das war´s auch schon.

Können Sie weiterdenken? Fettzellen „arbeiten“ nicht. Die liegen einfach nur so träge herum. Nun… diesen Eindruck haben wir alle schon intuitiv von unserem Schwabbelfett am Bauch und Hüfte. Fett ist faul. Daher meist überflüssig …

Das hübsche an der Story: Irgendwo in Ihrem Körper, an mehreren Stellen versteckt, gibt es tatsächlich auch farbiges Fett. Nennen wir BRAUNES FETT. Also Fettzellen, die die üblichen Kraftwerke, wie wir sie aus Muskelzellen kennen, ebenfalls enthalten.

Dieses braune Fett – zum Beispiel am Nacken – kann man aktivieren. Zur Arbeit anregen. Zur Energieproduktion. Tatsächlich gilt:

Wird das braune Fettgewebe aktiviert, hat es einen ähnlichen Energieumsatz wie die Muskeln und verbraucht ebenso viel Zucker wie Muskelzellen (Cell Metab, 2011. 14 (2): S. 272).

Jetzt wird´s interessant: Wie aktiviert man die Mitochondrien im braunen Fettgewebe? Durch Kälte. Die „magische Temperatur“ auf der Haut sind etwa 18 ˚ C. Dann wird braunes Fettgewebe aktiv, verbrennt Zucker, um den Körper warm zu halten.

Braunes Fett verbrennt Zucker, um uns vor Kälte zu schützen.

Schon mal überlegt, weshalb manche Leute auch im Winter ins eiskalte Wasser springen? Zum Beispiel meine kluge Frau? Die verbrennen ihren Zucker, die halten sich schlank.

Wobei meine Frau neben dem Eisloch immer einen Butler stehen hat mit flauschigem Handtuch über dem Arm. Der Butler bin natürlich ich.

Bei Kälte also verbrauchen wir besonders viel Energie, können den Blutzuckerspiegel besonders effektiv senken: einmal durch das bekannte Muskelzittern, dann durch die Aktivierung von braunem Fettgewebe. Babys übrigens zittern nicht. Die haben sehr, sehr viel braunes Fett. Halten sich damit warm.

Ideales Doping (News vom 14.04.2024 | Dr. med. Ulrich Strunz)

So wie es ein wunderhübsches Universal-Instrument für alle nur denkbaren Reparaturen gibt, nämlich das Wunderwerk „Schweizer Messer“, so gibt es auch ein

Universal-Dopig

Ein wundersames Hilfsmittel, das alle drei Hauptforderungen, die man an Dopingsubstanzen stellt, erfüllt. Wohl verstanden: Doping im Sport, also am Körper. Freilich lässt sich das ganze zwanglos auch auf den Geist, auf Ihren beruflichen Alltag übertragen …

Diese Übertragung vom Sport auf den Beruf hat mich immer fasziniert. Daher 1990 die „Erfindung“ von Proteinkonzentrat auch für Manager. Meines Wissens waren wir damals die ersten.

Doping also. Da geht es hauptsächlich um drei Träume, Wünsche, nämlich mehr Antrieb, mehr Kraft, mehr Ausdauer. Da werden bemüht für …


  • Mehr Antrieb, mehr Energie, mehr Lust am Leid: für´s Durchbrechen von Müdigkeit und Erschöpfung gibt es Amphetamine. Also Pervitin, Speed, Extasy, auch Kokain etc.
  • Mehr Kraft, mehr Power, blitzschneller Antritt, also starke Muskulatur. Da gibt’s die Anabolika, die Androgene zum Muskelaufbau.
  • Mehr Ausdauer, höhere Geschwindigkeit, Wohlbefinden auch bei starker Anstrengung… wird erreicht durch mehr rotes Blut, also mehr Sauerstoff in der Muskulatur. Beliebt hier EPO, noch besser die Eigenblut-Transfusion.

„Besonders beliebt“. Was war das für eine Sensation, als Indurain gleich fünf Mal hintereinander die Tour de France gewonnen hat… und nach ihm andere bekannte Persönlichkeiten… Aber zurück zum Thema. Was ist denn nun das Schweizer Messer des Dopings, die Universal-Pille?

Die Antwort ist, wie so häufig bei genialen Entdeckungen, schlicht, einfach, simpel. Wir sprechen von

TESTOSTERON

Dem wichtigsten Hormon im menschlichen Körper. Ob nun Weiblein oder Männlein. Testosteron vereint alle die drei oben aufgeführten Wirkungen in sich, in einer Substanz.

Sehen Sie, drum konnte Lance Armstrong bei der Tour de France 2001 am grausligen Zielanstieg in Alpe D´Huez kurz zurückgucken, dem Rivalen Jan Ullrich herausfordernd in die Augen starren und… lossprinten. Wie ein junger Gott. Unvergesslich. Hab mir ´s soeben wieder angeguckt.

Das war Testosteron. Also mehr rotes Blut, starke Muskeln, innerer Antrieb, auch bei bereits starker Erschöpfung. Und der durfte das. Ganz legal. In seinem Medizin-Pass stand „Hypogonadismus“ aufgrund eines wegoperierten Hodens. Drum durfte der Testosteron „ersetzen“.

Das schönste an dieser News ist der Frohmedizinische Schlenker. Tausende von Ihnen haben ja inzwischen mitbekommen und persönlich erfahren, dass Frohmedizin weit über die Medizin, üblicherweise Drohmedizin, hinausführt. Dass Frohmedizin eben nicht mit künstlichen Pharma-, sondern mit natürlichen Mitteln arbeitet und dadurch nicht nur Krankheiten sogar heilt (lesen Sie die Heilungsbücher!) sondern darüber hinaus das Leben lebenswert macht. Stichwort mehr Energie, Zufriedenheit, oft genug Lebensglück schenkt.

Und das trifft auf Testosteron zu. Ist ein körpereigenes Hormon. Gehört Ihnen. Stellen Sie selbst her. Da brauchen Sie keine Pharmafirma. Und wie man das selbst herstellt, den Serumspiegel erhöht, können Sie ausführlich in diesen News nachlesen. Stichworte: Mehr Eiweiß, mehr Zink, mehr ruhiger Ausdauersport, mehr nicht- erschöpfender Kraftsport, mehr innere Ruhe (Stressabbau).

PS: Gibt´s T-Shirts für Jogger mit Aufschrift „Laufen ist Doping“?

Leider bin ich ein Gourmet (News vom 15.04.2024 | Dr. med. Ulrich Strunz)

Also ein Feinschmecker. Lächelt er mich an mit seinen 142 kg Lebendgewicht. Er esse nun einmal gerne und viel. Könne daher irgendwelche Diät-Ratschläge leider, leider nicht befolgen.

Höflich, wie ich bin, hab ich ihn nicht in meine Gedanken blicken lassen: Da verwechselt jemand Gourmet mit Gourmand. Also Feinschmecker mit Vielfraß. Aber vielleicht liegt der Onkel Doktor ja auch falsch …


Keine Abhilfe? Denkste! Die Wissenschaft ist viel weiter. Kennt hier eine mögliche Lösung, auch für beleibte Gourmets. Berühmt geworden das folgende Mäuse-Experiment:

Am Salk-Institut für Biologie in Kalifornien haben die Forscher zwei Gruppen von Mäusen ein ausgesprochen fettreiches Essen angeboten. Die eine Gruppe durfte fressen wann sie wollte. Das tat sie dann auch. Alles Gourmets (oder Gourmands?). Die zweite Gruppe hatte nur acht Stunden lang Zugang zum Futter. Wenn Sie so wollen, Intervallfasten 16/8 h (The Journal of Cardiovascular Aging, 2023, 3 (1): S. 5).

Nach drei Monaten waren die Dauerfresser dick und fett, die Intervallfresser dagegen schlank und gesund – obwohl sie genauso viel Kalorien aufgenommen hatten (Cell Metabolism 2012, 15 (6): S. 848).

Mitbekommen? Gleich viel Kalorien, dennoch schlank geblieben? Genau das wünschte sich ja der Gourmet von oben. Hintergrund?

Isst man etwa 12 Stunden nichts (nur Wasser), legt sich im Stoffwechsel ein Schalter um. Der Körper stellt um auf Ketonkörper, die in der Leber aus Fettsäuren hergestellt werden. Damit – und jetzt wird’s wichtig – gerät der Stoffwechsel nicht etwa in einen Ausnahmezustand (wie von vielen von Ihnen angenommen), sondern in einen

GESUNDEN URZUSTAND

Über Ketonkörper wissen Sie inzwischen längst Bescheid. Das sind nicht nur Brennstoff, sondern auch Genschalter, Botenstoffe, die beispielsweise auch Autophagie anstoßen, also Körperzellen entrümpeln, Altersschäden vermeiden. Kurz und gut: Wieder jung werden lassen.

Forever young ist wirklich und wahrhaft denkbar einfach. Wenn Sie kurz nachdenken: Nach acht Stunden massiven Essens könnten Sie ja wohl auch satt sein, oder?

Und wenn Sie dann noch den Trick „GEHEIMPLAN“ beherrschen, also Eiweiß betonen, hält die Sättigung tatsächlich lang genug an.

Ach ja: Geheimplan kann man auch googeln oder in den News suchen unter www.strunz.com.

Diesen Newsbeitrag finden Sie auch auf www.drstrunz.de.

Glückliches Wien (News vom 16.04.2024 | Dr. med. Ulrich Strunz)

Glücklich? Freilich: Dort finden Sie eine Arztpraxis, die sich sehr intensiv und speziell mit Aminosäuren beschäftigt, zwei Ärzte, die auf diesem Wege Tausenden von Wienern mehr Lebensenergie und Freude am Sex schenken konnten. Die zwei Kollegen haben kürzlich ausführlich darüber berichtet. Weil so wohl formuliert, möchte ich aus dem Artikel einfach zitieren. Darf ich?

„Ähnlich wie in einem Orchester, wo jeder Musiker brilliert, ist jede Aminosäure für sich ein SUPERSTAR. Doch erst im harmonischen Zusammenspiel aller Aminosäuren entfaltet sich die volle Symphonie der Gesundheit, ähnlich einer perfekt abgestimmten musikalischen Darbietung.

Wir beobachten in unserer täglichen Praxis, dass ein ausgeglichener Aminosäurehaushalt Krankheitssymptome rasch beseitigt und wesentlich zum allgemeinen Wohlbefinden beitragen kann. Proteine und somit Aminosäuren sind für das Leben wichtiger als es die öffentliche Wahrnehmung oft vermuten lässt …“

Öffentliche Wahrnehmung? Praktisch null hier bei uns in Deutschland. Hat Ihr Hausarzt Ihnen jemals ein Aminogramm angeboten? Ihnen zu mehr Eiweiß oder gar speziellen Aminosäurenpräparaten geraten? Oder doch eher zum Antibiotikum, den Betablockern, dem Schmerzmittel …? Aber weiter im Text. Die Kollegen greifen eine besonders wichtige Aminosäure, nämlich Arginin heraus:

„Arginin – ein natürliches Viagra.
Arginin, eine nicht-essentielle Aminosäure im Erwachsenenalter, ist für Heranwachsende, für Jugendliche essentiell. Dient als Vorläufermolekül für Stickoxid (NO), welches bekanntlich die Gefäße erweitert und somit hohen Blutdruck senkt, sowie die Blutzellen am Verklumpen hindert.

Arginin verbessert die Durchblutung der Geschlechtsorgane, ähnlich wie Viagra, und steigert die Spermienzahl sowie deren Beweglichkeit.

Arginin hilft bei der Glucoseaufnahme in die Zellen, unterstützt die Insulinwirkung zur Senkung des Blutzuckerspiegels.

Arginin stärkt das Immunsystem, besonders bei älteren Menschen, bei Stress, chronischen Erkrankungen und nach Operationen, indem Arginin die Lymphozytenzahl und Killerzellen erhöht.

Arginin fördert die Ausschüttung von Wachstumshormon, was für die Muskulatur, die Hautdicke (Falten!!!), Knochendichte und Fettverbrennung relevant ist.

Für Sportler verbessert Arginin die Durchblutung der Muskulatur und unterstützt die Regeneration nach intensivem Training. Es wirkt gegen Muskelschmerzen (!!!), die durch Mikrotraumen entstehen, und ist an der Kreatinbildung beteiligt, welches bekanntlich die Muskelleistung steigert und Energie bereitstellt.“

Energie bereitstellt! Muskelleistung steigert! Wachstumshormon ausschüttet! Das Immunsystem stärkt! Sex wieder interessant macht … und wir sprechen hier nur von einer einzigen Aminosäure. Einem Superstar, wie eingangs sehr richtig bemerkt.

Glückliches Wien, in welchem Ärzte nicht nur Krankheiten zudecken, sondern sich tatsächlich einmal um Ihre wirklichen Wünsche, um Ihr Wohlbefinden kümmern.

Quelle: OM & Ernährung 2023, Nr. 185, Seite 10

Interview Dr. Tellmann (News vom 17.04.2024 | Strunz GmbH )

Vom 30.05.2024 – 02.06.2024 findet das forever young Seminar am Timmendorfer Strand statt. 4 Tage zu den Themen Bewegung, Ernährung und Denken, welche von 4 Referenten vorgetragen werden.

Wir haben Dr. med. Moritz Tellmann einige Fragen gestellt:


  1. Hallo Dr. Tellmann. Stellen Sie sich gerne einmal unseren Lesern vor.

    Mein Name ist Dr. Moritz Tellman und ich bin durch und durch Arzt aus Leidenschaft und immer mit Herzblut dabei. Ob Notfall im Rettungsdienst, auf der Intensivstation oder im OP: Ich fühle mich da wohl, wo es richtig brennt und Menschen dringend Hilfe benötigen. Um meinen Beruf herum habe ich eine zweite Berufung: Als ambitionierter Kraftsportler aber auch Marathoni der ersten Stunde bin ich als Botschafter für mehr Bewegung und Gesundheit unterwegs und überzeuge jeden Tag Menschen davon, ihren Körper zur Gesundheits"Maschine" zu machen.

    Ich würde mich als klassichen "Hybrid-Mediziner" und "Hybrid-Sportler" bezeichnen, der sich in sehr vielen Arbeits- und Ertüchtigungsfeldern sehr wohl fühlt: Von A wie Atemnot bis Z wie Ziellinie auf den 42,195 km.

  2. Was machen Sie beruflich, wie sieht Ihr Alltag aus?

    Mein Alltag ist: eigentlich kein Alltag. Denn jeder Tag ist zwar mit Routinen durchzogen und dennoch sehr unterschiedlich. Ich starte stets mit einem sehr guten Kaffee (von meiner Frau, die das perfekt beherrscht) um dann im Fitnessstudio um 6 Uhr der erste zu sein. Ich liebe den Morgen und die Kraft in Symbiose. Danach geht es entweder in die Klinik auf die Intensivstation, das Notarztfahrzeug oder auch einmal in meine kleine Praxis, in der ich regelmäßig Labor- und Gesundheitsuntersuchungen anbiete um mehr Menschen den Zugang zu ihrem eigenen Organismus zu ermöglichen.
    Manchmal sind es 8 h aber auch 12-24 h Arbeit, so dass nie Langeweile aufkommt. Immer dabei: Gesundes, nahrhaftes und buntes Essen und eine Menge gute Laune mit viel Musik aus den 90er Jahren!
    Und last but not least: Zusammen mit meiner Frau stehe ich jeden Tag in der Küche, denn kochen (vor allem einfach, proteinreich und bunt) steht bei uns immer auf dem Plan.
    Ja und dann, kommt der wohlverdiente und immer, ja immer erholsame Schlaf. Perfekt.

  3. Und was machen Sie am liebsten?

    Der Reiz liegt für mich im Aneinanderreihen der Dinge, die ich liebe: Aus dem Gym in die Klinik, aus der Klinik in die Laufschuhe und von da aus zum Flugplatz, denn auch (Motor) Fliegen gehört zu meinen Leidenschaften.
    Aber wenn ich mich entscheiden müsste: Dann gehts immer ans Eisen und die Hantel! Ich liebe einfach den Rausch der Hormone, die ein erschöpfter Muskel ausschüttet.

  4. Wie sind Sie zu forever young gekommen? Erzählen Sie uns bitte Ihre Geschichte!

    Die Geschichte dazu ist wirklich witzig: Meine Mutter brachte mir mit 17 Jahren, kurz vor dem Abitur das FY Buch von Dr Strunz mit, das ich wahrlich verschlungen habe. Über einen Umweg an die Sporthochschule fiel dann schnell die Entscheidung: An Medizin führt kein Weg vorbei. Ich habe das gesamte Studium sehr aus der "Frohmedizin“ Perspektive wahrgenommen und immer fasziniert gelernt, wie der Körper und vor allem wie Gesundheit funktioniert, was es braucht und wie wir sie erhalten.
    Danach kam eins zum anderen: 2014 traf ich Wilhelm Hakim von der IFG, der meine Kolumne Dr. Bizeps in der deutschen Mens Health gelesen hat und so saßen wir zusammen in Düsseldorf in einem sehr netten Restaurant (meerbar) und aufgrund des Ausscheidens von Dr. Strunz wurde ich als Nachfolger für den Bewegungsteil der Seminare berufen. Das war und ist auch heute noch das Größte für mich! Besser hätte es für einen jungen motivierten Arzt, der schon ein wenig frustriert vom Gesundheitssystem war, nicht laufen können:) Und diese Verbindung besteht bis heute.

  5. Sie sind Speaker beim forever young Seminar – mit welchen Inhalten begeistern Sie die Besucher?

    Mein Fokus liegt natürlich: Auf den tollen Wirkungen von Bewegung auf die menschliche Gesundheit, die Heilkraft bei Krankheiten und wie ich es als Einsteiger richtig angehe, mir eine optimale Muskulatur anzulegen.
    Daneben gibt es viel Input zur Motivationspsychologie, spannendes Wissen über unseren menschlichen Körper in Interaktion mit einem gut funktionierenden Geist.
    Rundum geht es um die Selbstwirksamkeit bei den wirklich einfachen Methoden und Techniken für ein langes bewegtes Leben.
    Natürlich gibt es auch immer Exkurse in Themen wie Psychologie oder Ernährung.
    Mein Vortrag ist übrigens immer ein absoluter Mitmachvortrag, so dass keine Langeweile aufkommt und man danach unbedingt eines will: sich sofort noch mehr bewegen!

  6. Gibt es eine Botschaft die Sie an die forever young Fans vermitteln möchten?

    Ganz klar: Es sind die täglichen kleinen Entscheidungen für die Gesundheit, die die Große Summe eines glücklichen und gesunden langen Lebens ausmachen.
    Kleine Bewegungshäppchen im Alltag, ein optimales Training und die Vermeidung von „Gesellschaftskomfortabilität“ sind der Schlüssel zu einer tollen und funktionierenden Muskulatur, die uns mobil und agil durchs Leben trägt. Und Muskeln, die funktionieren, machen einfach Spaß.
    Außerdem bin ich ganz klar Vertreter einer echten Präventionsmedizin. Auch wenn die Schulmedizin leider nur wenig Zeit und Ressourcen zur Verfügung hat: Es müssen mehr Ärzte und Herzblutgesundheitsbotschafter da draussen an Mann und Frau gebracht werden, die Ursachenmedizin und nicht Symptomlinderung in den Vordergrund stellen.
    Sie werden diesen Arzt/ Ärztin finden. Die Suche kann dauern, aber es lohnt sich!

  7. Haben Sie einen Geheimtipp für mehr Gesundheit für unsere Leser?

    Zwei Lifehacks gehen immer: Sport und Bewegung gehören unbedingt in den Morgen. Je früher am Tag Bewegung, Training und Aktivität integriert werden, desto mehr werden sie ihre Positivwirkungen in den Tag hineinprojizieren. Man ist wacher, fitter, leistungsfähiger und Ermüdungsresistenter, wenn man am Morgen (gerne auch sehr sehr früh) etwas für sich tut!
    Zweitens: Neben einem Partner/ in den /die man liebt, gehört eine Kettlebell in jede Beziehung, diese Eisenkugel ist ein Trainingswunder und macht einfach total Spaß. Mehr dazu im Seminar.

  8. Auf was dürfen sich die forever young Seminarteilnehmer diesmal besonders freuen?

    Das Besondere ist wirklich, dass wir als Experten und Botschafter dessen, was wir vortragen auch eine jahrelange Eigenerfahrung mitbringen, die das Seminar prägt.
    Theorie trifft Praxis und die Praxis bedeutet auch diesmal: Laufen, Springen, Heben, Drücken, Atmen, Stretchen.
    Die einmalige Kombination aus Wissensinput und unmittelbarer Anwendung mit Erleben am eigenen Leib festigt die Strategien und wertvollen Methoden, die wir vermitteln.
    Außerdem gibt es immer wieder einen echten Blick ins Innere des eigenen Lebens: Sei es durch die Körperanalyse oder die Blutanalyse oder eben eine Lauftechnik und Leistungsdiagnostik, die dazu führt, dass in 4 Tagen eine Menge Aha und Wow Momente entstehen.
    Last but not least: Leckeres Essen und einige großartige Gedächtnisstrategien runden das Paket ab.
    Auch wir, als Referententeam reisen jedes Mal mit einem großartigen Gefühl und einer neuen Motivation für das eigene Leben ab!

Vielen Dank Dr. med. Tellmann für dieses Interview.

Das Forever Young Seminar am Timmendorfer Strand in diesem Jahr an zwei Terminen, mit den Referenten Markus Hofmann, PD Dr. Simon von Stengel, Dr. med. Moritz Tellmann und Prof. Dr. med. János Winkler

vom 30.05.2024 bis 02.06.2024

vom 03.10.2024 bis 06.10.2024

Anmeldung jeweils hier (klick mich).

Ketogene Diät bei Alzheimer (News vom 18.04.2024 | Robert Krug )

Noch sind wir leider viele Jahre davon entfernt, dass es allgemeines Wissen ist, was Matthew Phillips heute schon bei seinen Patienten anwendet. Ich hatte in meinem neuen Buch - wie auch hier in den News - darauf hingewiesen, dass die ketogene Ernährung (unter 30 Gramm Kohlenhydrate am Tag) als medizinischer Eingriff gesehen wird. So sieht das auch der Neurologe Matthew Phillips und verordnet seinen Patienten mit Alzheimer diese Ernährung. Aufgrund der Erfolge hat Philips eine Studie angefertigt, die wir uns hier mal genauer anschauen wollen. In der Studie wurden 26 Patienten für 12 Wochen auf eine ketogene Ernährung gesetzt und man beobachtete drei neurologisch-klinische Werte:

I) Gedächtnisleistung (ACE-III)

II) Leistungsfähigkeit im Alltag (ADCS-ADL)

III) Generelle Lebensqualität (QOL-AD)

Wir sehen in allen drei gemessenen Kategorien eine deutliche Verbesserung gegenüber der Kontrollgruppe, die ihre Ernährung nicht umgestellt hatte. Vor allem der letzte Aspekt dürfte für die Beteiligten sehr wichtig sein, da hier die generelle Lebensqualität bestimmt wurde. Man verzeichnete hier auch eine klinisch signifikante Verbesserung der Patienten, was immer an erster Stelle liegen sollte.

Ich möchte an dieser Stelle auch nochmal darauf hinweisen, dass eine ketogene Ernährung bei über 40 Prozent der Teilnehmer einer anderen Studie mit schweren und austherapierten psychischen Erkrankungen zur vollständigen Remission geführt hat: https://www.strunz.com/news/helfen-sie-professor-chris-palmer.html

In seinem Vortrag diskutiert Phillips auch den biochemischen Grund für diese tollen Ergebnisse. Das Problem liegt darin begründet, dass in diesem Fall Alzheimer, wie auch Parkinson, eine Erkrankung der Mitochondrien darstellt, die bis dato von der Schulmedizin weder diagnostiziert noch behandelt wird. Im Gegenteil, viele Medikamente schwächen nach Kuklinksi eher unsere Mitochondrien als dass sie sie stärken oder gar heilen würden.

Die ketogene Ernährung hilft auf mehreren Ebenen. Zum einen werden viele für uns Menschen problematische Nahrungsmittel gemieden. Zudem normalisiert sich bei den Teilnehmern relativ schnell der Insulinspiegel, so dass der Körper wieder Fett verstoffwechselt und eben – vollkommen normal – wieder Ketonkörper herstellt, die zusätzlich sehr entzündungshemmend wirken. Die Ketonkörper können zusätzlich vom Gehirn bzw. auch von den Mitochondrien als alternative Energiequelle benutzt werden, was ggf. auch einen Teil der Funde in den Studien erklärt. Man kann es auf jeden Fall kurz zusammenfassen:

Die ketogene Diät führt zu signifikanten Verbesserungen bei Alzheimer.

Quelle: Randomized crossover trial of a modified ketogenic diet in Alzheimer’s disease, Matthew C. L. Phillips et al., 2021, DOI: 10.1186/s13195-021-00783-x

Über den Autor:

“Robert Krug beschäftigt sich seit 2016 intensiv mit dem Thema Gesundheit und Ernährung im Hinblick auf die Biochemie des Menschen. Seit 2019 veröffentlicht Robert Krug Bücher zu den Themen genetisch korrekte Ernährung und zur ganzheitlichen Betrachtung des Menschen. Doch lassen wir ihn selbst einmal zu Wort kommen, wie er seinen Weg zur Biochemie gefunden hat:

"Ich liebe es, Probleme zu lösen. Das wird mit ein Grund dafür gewesen sein, dass ich 1994 Wirtschaftsinformatik studiert und warum ich leidenschaftlich gern Software programmiert habe. Mein Weg zur ganzheitlichen Medizin erfolgte aus der Not heraus, da ich in 2016 selbst erkrankte und von der Schulmedizin leider keine Hilfe bekam. So fing ich an, mich Stück für Stück mit meinen Problemen zu beschäftigen und zu lesen, um den Problemen auf den Grund zu gehen. Also das gleiche Vorgehen wie bei der Arbeit. Das war sozusagen der Start für mein inzwischen leidenschaftliches Interesse an der Biochemie und somit der Start meiner Reise." ”

Unsere Betriebstemperatur: 37 Grad Celsius (News vom 19.04.2024 | Kyra Kauffmann)

Unsere Körpertemperatur nehmen wir bewusst nur dann wahr und messen diese, wenn sie erhöht ist oder wir sogar Fieber haben. Eine zu niedrige Körpertemperatur ist eigentlich selten ein Thema.

Dabei schadet eine dauerhafte Untertemperatur uns viel mehr, als wir denken.

Wo genau sollte unsere normale, also gesunde Betriebstemperatur denn liegen?

Diese Frage hatte sich der Internist Dr. Carl Wunderlich bereits im 19. Jahrhundert gestellt. Er war fasziniert von der Körpertemperatur des Menschen und ihren unterschiedlichen Verläufen bei Krankheit und Gesundheit. Ihn interessierte vor allem, welche Temperatur ein gesunder Mensch hat. Daher führte er im Laufe der Zeit etwa 1 Millionen Messungen bei über 25.000 Menschen in seiner Heimatstadt Leipzig durch und fand so heraus, dass bei Gesunden (!) die Körpertemperatur – rektal oder oral gemessen- bei ca. 37 Grad liegt. Ähnliche Untersuchungen gab es in den USA in demselben Zeitraum.

Messen Sie doch mal bei sich die so genannte Basaltemperatur, also die Körpertemperatur in Ruhe, ohne Stress, am besten morgens vor dem Aufstehen, noch im Bett. Kommen Sie auf 37 Grad?

Wenn ja, sind Sie eine Ausnahme. Die meisten Menschen, insbesondere Frauen, liegen deutlich darunter. Das scheint uns von den Menschen, die vor 150 Jahren gelebt haben, grundlegend zu unterscheiden. Im Schnitt liegen wir heute um 0,6 Grad niedriger, wie eine Studie an 150.000 Amerikanern gezeigt hat.

Dies kann ich nach vielen Jahren Praxis auch so bestätigen, denn im Rahmen von Schilddrüsenuntersuchungen und Kinderwunschbehandlungen bitte ich meine Patienten regelmäßig, ihre Basaltemperatur aufzuzeichnen. Nur sehr selten finde ich Normwerte um die 37 Grad. Vielen Menschen leiden tatsächlich heutzutage unter einer zu geringen Körpertemperatur, ohne dass sie es wissen, denn wer misst seine Temperatur schon, wenn er sich nicht fiebrig fühlt.

Interessanterweise bekommen viele bei einem Infekt auch kein Fieber mehr. Auch das hat mit einer zu geringen Grundtemperatur zu tun. Eine chronisch erniedrigte Körpertemperatur von unter 36,8 Grad hat aber vor allem Auswirkungen auf die Aktivität unserer Enzyme und Hormone und nicht zuletzt auf die Fähigkeit der Mitochondrien, ATP zu bilden.

Unsere wichtigsten Temperaturregler sind der Hypothalamus sowie die Schilddrüse. Der Hypothalamus arbeitet wie ein Thermostat und vergleicht die Sensoren im Körper, die ihm ständig Informationen liefern, die Solltemperatur mit der tatsächlichen Temperatur. Bei einer Erhöhung können wir über Schwitzen schnell wieder zur Normtemperatur zurückfinden, bei einer erniedrigten Temperatur sollte die Schilddrüse gegensteuern.

Eine dauerhaft erniedrigte Temperatur ist für mich ein sehr genauer Hinweis auf eine Schilddrüsenfehlfunktion bzw. eine Schilddrüsenunterfunktion. Dies kann auch bei einem normalen TSH-Wert der Fall sein. Das tut sie allerdings oftmals nicht mehr. Dies würde über die Schilddrüse laufen, wenn sie funktioniert. Leider sind aber hierzulande fast die Hälfte der Bevölkerung schilddrüsenkrank, jeder Dritte nimmt Schilddrüsenhormone ein.

Wenn Sie ständig untertemperiert sind (bei Frauen vor der Menopause sollte die Basaltemperatur in der ersten Zyklushälfte gemessen werden), lassen Sie bitte einmal die Spiegel von


  • Tyrosin
  • Jod
  • Selen

messen.

In aller Regel ist Jod im Mangel, oftmals auch Selen (erkennen sie an niedrigen T3-Werten). Wenn Tyrosin oder Jod bereits im Mangel sind, also die Hauptbestandteile der Schilddrüsenhormone, können tatsächlich Ihre Laborwerte an TSH, FT3, und FT4 noch im unteren (!) Normalbereich liegen, aber es sind Durchschnittswerte, die im Zweifel gar nicht für Sie gelten. Ihren Optimalbereich und damit einen optimalen Stoffwechsel erreichen Sie, wenn Sie auch Ihre Körpertemperatur in die Bewertung der Schilddrüsenleistung mit einbeziehen.

Meine persönliche Empfehlung für die tägliche Schilddrüsenhormonproduktion für Menschen ohne autoimmune Schilddrüsenerkrankungen lautet:


  • 500 mcg Jod
  • 1500 mg Tyrosin
  • 200 mcg Selen

Bevor Sie jetzt erschrecken: Ihr Körper freut sich über so viel Tyrosin sehr, denn dann funktioniert auch die Coenzym-Q10-Synthese wieder und auch Ihre Glückshormone explodieren (siehe News vom 30.12.2023).

Neben einer nährstoffbedingten Schilddrüsenfehlfunktion gibt es noch einen anderen entscheidenden Grund, warum wir heutzutage oft zu kühl sind und warum es unsere Ur-Ur-Großeltern, nicht waren. Das ist das Thema in der nächsten News.

Quellen:
Gustafson C. Denis Wilson, md: Low Body Temperature as an Indicator for Poor Expression of Thyroid Hormone. Integr Med (Encinitas). 2015 Jun;14(3):24-8. PMID: 26770144; PMCID: PMC4566469.

Protsiv M, Ley C, Lankester J, Hastie T, Parsonnet J. Decreasing human body temperature in the United States since the industrial revolution. Elife. 2020 Jan 7;9:e49555. doi: 10.7554/eLife.49555. PMID: 31908267; PMCID: PMC6946399.

Über die Autorin:

"Kyra Kauffmann, Jahrgang 1971, Mutter zweier kleiner Söhne, Volkswirtin, seit 20 Jahren niedergelassene Heilpraktikerin, Buchautorin, Dozentin, Journalistin und seit 3 Jahren begeisterte Medizinstudentin.

Zur Medizin kam ich durch meine eigene schwere Erkrankung mit Anfang 30, bei der mir seinerzeit kein Arzt wirklich helfen konnte. („Ihre Werte sind alle super – es ist alles rein psychisch!“). Hilfe bekam ich von Heilpraktikern, die zunächst einmal eine wirklich gründliche Labordiagnostik durchgeführt haben, ganz nach dem Vorbild von Dr. Ulrich Strunz. Es war eine neue Welt, die sich mir eröffnete und die Erkenntnisse, haben mich sofort fasziniert (ohnehin bin ich ein Zahlen-Daten-Fakten-Fan und habe nicht umsonst das Studium der VWL gewählt). Die Begeisterung war so groß, dass ich meinen alten Beruf an den Nagel hängte und Heilpraktikerin wurde. Meine Praxis führe ich seit 20 Jahren mit großer Begeisterung und bin – natürlich - auf Labordiagnostik spezialisiert und kann so oft vielen Symptomen auf den Grund gehen. In 2 Jahren hoffentlich dann auch als Ärztin.

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